Armadillo oder Gürteltier

Die putzigen und völlig harmlosen Gürteltiere kommen ausschließlich auf dem amerikanischen Kontinent vor. Ihre Wiege stand in Südamerika; bereits vor sechzig Millionen Jahren bevölkerten Nebengelenktiere mit Knochenpanzer diesen Erdteil. Viele Millionen Jahre entwickelten sie sich von der übrigen Welt abgeschnitten und es entstanden formenreiche Stämme. Erst vor wenigen Millionen Jahren gelangten Angehörige dieser Gruppe auch nach Nordamerika. Es waren Riesenfaultiere, denen zur Eiszeit dann auch die Gürteltiere nach Norden folgten. Von den gepanzerten Nebengelenktieren dieses Zeitalters erreichten nur die Gürteltiere (Dasypodidä) die Gegenwart. Heute reicht das Verbreitungsgebiet der verschiedensten Gürteltierarten von Argentinien bis in den Südosten der USA.
Ihren amerikanischen Namen Armadillo (span. Bewaffnete oder Gepanzerte) verdanken die Gürteltiere ihrem Hautknochenpanzer, der unter den Säugetieren einzigartig ist. Dieser Panzer ist jedoch nicht wie bei einer Schildkröte starr, sondern durch mehrere Hautfalten in der Körpermitte unterbrochen, so dass gürtelartige Knochenringe entstehen, die zur Bauchseite hin offen sind. Der Panzer bietet in erster Linie Schutz gegen Feinde. Neben ihrem Panzer haben Gürteltiere noch eine zweite Möglichkeit ihren Feinden schnell zu entkommen. Ihre Krallen sind ausgezeichnete Grabwerkzeuge, die es ihnen ermöglichen, sich blitzschnell in den Boden zu graben und vor den Augen der Verfolger im Boden zu versinken.
Die Hauptnahrung der Gürteltiere besteht aus Insekten, Schnecken und Würmer, einige Arten ernähren sich zusätzlich auch von Aas und unterirdischen Pflanzenteilen. Bestens geeignet zum Insektenfang ist die wurmförmige Zunge. Sie ist mit kleinen Warzen bedeckt und von einer Drüsenabsonderung überzogen an der Insekten leicht hängen bleiben. Besonders gut ist bei Gürteltieren der Geruchssinn entwickelt; Würmer im Boden können sie damit leicht aufspüren.